Diesen Beitrag zum Jahreswechsel werde ich mal richtig user friendly portioniert servieren. So Best-Of und highlightmäßig, das geht natürlich nur mit einer Nummerierung. Schreibt man bis zwölf eigentlich aus, aber schaut halt dann nicht so fancy aus.
2019 in 5 Bildern

Der Austausch der Schwinge
Ein riesiges Drama. Hier kaum sichtbar, aber die Schwinge musste gegen eine gebrauchte aber unbeschädigte getauscht werden. Was war passiert? Eine der fünf Muttern am Kettenrad hatte sich verabschiedet, Montag Früh auf dem Weg nach Stuttgart, danach bahnte sich die Schraube ihren Weg nach außen und fräste sich in die Schwinge. Wir berichteten. Erst im Januar war die 650er wieder voll einsatzfähig.

Dreifacher Ölwechsel
Monatelang las ich mich in Wartungsbücher und -pläne für die GS ein. Ich verbrachte so viel Zeit im GS-Forum wie schon lange nicht mehr. Klar lief alles, aber wenn man erstmal das Gefühl hat, dass es ja ganz gut wäre, mal wieder das Öl zu wechseln… Konsequenterweise verbrachte ich einen langen August-Abend damit das Motoröl, Getriebeöl und das Öl im Endantrieb zu wechseln. Nur um ein paar Monate später wieder zu wechseln, aber glücklicherweise nur noch am Motor. Warum? Siehe Bild 4.

Mit der 650er in Reutlingen
Es war das erste Mal, dass ich mehr als Feld- und Forstwege unter die Reifen der Xchallenge bekam. Kurz zuvor rüstete ich stollenmäßig richtig auf, wofür hat man schließlich zwei Radsätze? Mitas E09 also verworfen und Metzeler 6 Days bestellt. Beim Endurofahren in Reutlingen bekam ich dann wieder schnell die Grenzen zu spüren. Gewicht? Übersetzung Ritzel/Kettenrad? Nein, die Blockade lag wie immer im Kopf. Spaß gemacht hat es trotzdem, nach einigen Turns dürfte ich durchaus ein paar Meter ohne Bodenkontakt zurückgelegt haben. Am Nachmittag dann Kennzeichenträger drangeschraubt und die 40 Kilometer nach Stuttgart per Achse zurückgelegt. Damit erlebte ich zum ersten Mal die Essenz einer Dual-Sport Enduro.
Vom diesjährigen Motorradurlaub in Italien wird mir vor allem die Autowerkstatt in ALTISSIMO in Erinnerung bleiben. In der Werkstatt stand eine alte Vespa, ein Fiat Panda (eh klar) und ein altes Wohnmobil. Italienischer gehts nicht. Die Werkstatt fanden wir nach einer Empfehlung. Warum? Weil meine GS durch einen Sturz mit anschließender Rutschpartie aus dem linken Zylinderdeckel tröpfchenweise Öl verlor. Nachdem das Loch provisorisch gestopft wurde (und ich eindrucksvoll den Bedarf für Torx-Schlüssel jenseits des Bordwerkzeugs erkannte), rollten wir im Teillastbereich in die rettende Werkstatt. Dort bekamen wir sogar Motul Öl zum Auffüllen. Viel hatte die GS nichtmal verloren, dank meiner etwas großzügigen Einfüllaktion im August. Mit Italienisch und etwas Englisch, Google Maps und Telefon konnte mein Bruder den punktierten Deckel zu einem befreundeten Mechaniker bringen, der ihn notdürftig mit Kaltmetallmasse abdichtete. Werkstattmeister Ivan überließ uns seine Werkzeuge und Zeit, Geld wollte er nur für den Liter Öl. Alles darüber hinaus mussten wir ihm regelrecht aufdrängen. Wenn Leute von Abenteuer reden, geht es oft um Afrika, Südamerika oder die Mongolei. Dass immer irgendwer auftaucht, der einem hilft. Für mich war das auch in Norditalien nicht selbstverständlich und ein schönes Erlebnis.
Obwohl das Wetter bis kurz vor Weihnachten recht motorradfreundlich war, stehen meine Mopeds leider schon wieder relativ lange. Immerhin konnte ich im November den immer noch leicht undichten Zylinderdeckel tauschen und mich erneut an einem Ölwechsel mit Tücken erfreuen. Womit jetzt die Boxer-GS dran war, endlich ihren „eingeschränkt fahrbar“-Status zu verlieren. Meine Xchallenge soll im Frühjahr frisches Öl und straßenfreundlichere Reifen bekommen. Zumindest den Reifenwechsel will ich im Januar schaffen, da dürfte es dann auch egal sein, wenn ich das nicht an einem Abend schaffe. Könnte durch meine geringe (bis nicht vorhandene) Erfahrung mit Montiereisen gut möglich sein. Ich bin geneigt, darüber zu berichten.
10 Vorsätze Projekte für 2020
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- Reifen selbst wechseln, nicht nur Räder. Bin schon auf der Suche nach Montiereisen…
- Die Werkzeugrolle endlich reisetauglich bestücken, jetzt wo ich Torx-Schlüssel und bald Montiereisen hab…
- Das Stuttgarter Umland und den Schwarzwald erkunden
- … und überhaupt wieder Urlaub mit dem Motorrad machen
- Wieder mehr Zeit mit und auf der Xchallenge verbringen
- Weniger aufs Navi vertrauen, dafür mehr auf Karte, Roadbook und Hirn setzen
- Den Blog weiter betreiben und nicht einstampfen, wenn ich mal zwei Monate nichts schreibe
- Negative Kommentare im Verhältnis sehen
- Die guten Seiten des Internets nutzen und weniger Zeit für „social“ media verschwenden
- Nicht auf das schauen, was andere können, sondern auf das, was ich vor fünf Jahren noch nicht konnte. Tankrucksack montieren zum Beispiel. Oder mehr als Kette schmieren. Oder mehr als um Kurven und über Feldwege eiern.
Danke für die Aufmerksamkeit. Ich werde den Blog auch 2020 weiter betreiben und hoffe weiterhin, mit jedem Beitrag ein Mindestmaß an Unterhaltung und / oder Information zu liefern. Ein gutes neues Jahr und allzeit gute Fahrt…
(Kommentare und Anregungen sind immer gerne gesehen. Als Kommentar oder Mail an spokedwheels (ätt) vollbio (punkt) de)