Logbuch # 1 / 2023

Fortsetzung I

In diesem Bereich ist die Modellpflege schon abgeschlossen

Als direkte Fortsetzung des letzten Logbuchs: Die inoffizielle Modellpflege meiner K25 nimmt langsam Form an – die Handschützer sind bereits angepasst. Im Versuch, zumindest etwas Spannung zu erzeugen, belasse ich es diese Mal bei obigem Bild. GS-Kenner werden womöglich schon beim letzten Bild erkannt haben, wie das fertige Facelift aussehen könnte. Da die GS momentan sowieso auf der Hebebühne steht, habe ich die Gelegenheit für weitere Wartungs- und Pflegemaßnahmen genutzt. In den letzten Tagen des letzten Urlaubs schien mir die Geräuschkulisse des Boxer doch etwas ungewohnt und ich verortete das vermeintlich lautere Gerappel/Geticker/Gereibe auf die Zylinderköpfe. Und wer immer von der Wartungsfreundlichkeit dieses Motorenkonzepts schwärmt, der muss dann nach solchen Momenten auch die Zündkerzen ausschrauben und die Zylinderkopfhauben abnehmen. Axialspiel (der Kipphebel) hieß das Zauberwort, denn das hatte ich beim kürzlichen Ventilspielcheck ignoriert. Allerdings ist der Hinweis „Ein zu großes Spiel ist deutlich spürbar“ in der BMW-Anleitung eben auch relativ. Egal. Zum Glück war ich an diesem Werkstattabend nicht alleine und für Herrn A.M. war die Geschichte nach gefühlten fünf Minuten erledigt und quasi auf Lebenszeit korrekt eingestellt. Ich hätte in dieser Zeit vermutlich noch am finden des richtigen Oberen Totpunkts herumgedoktert. Immerhin nahm ich ihm die Vor- und Nacharbeit ab. Falls du das lesen solltest, nochmal Tausend Dank an dieser Stelle!

Weitaus weniger kritisch, aber auch nicht komplett trivial: Ihm fiel dann auch noch auf, dass mir zwei Abdeckkappen an der Telelever-Befestigung fehlten. Mir war das nie aufgefallen, auf Fotos sah ich später, dass sie schon von Anfang an fehlten und ich sie immerhin nicht (wie auch immer) verschusselt habe. Da sich an der Stelle gerne Wasser und Dreck ansammelt, klickte ich mich routiniert durch den Ersatzteilekatalog. Und da ich noch kein Geburtstagsgeschenk für mich selber hatte, landete noch ein wichtig aussehender Offroad-Scheinwerferschutz im Warenkorb. Ja mei. Ich schraube mittlerweile wirklich nicht mehr jeden Schmarrn an, aber für Schottertouren in der Gruppe scheint mir das doch sinnvoll. Im Zubehör anbauen bin ich ja routinierter als im Ventilspiel einstellen, von daher war das auch schnell erledigt.

Fortsetzung II

Ein kräftiger Ingwertee macht jeden Werkstattabend besser

Zweite Fortsetzung: Die neu abgedichtete Tachoeinheit der G 650 X ist in der Zwischenzeit wieder eingetrudelt und sollte nun für das restliche Motorradleben halten. Zumindest werde ich jetzt wieder deutlich entspannter durch eventuellen Dauerregen fahren. Die Montage lief problemlos und bot noch die Möglichkeit, hier und da etwas Gummipflege aufzusprühen und die Stromversorgung des Navis etwas eleganter zu verlegen. Dieses Jahr käme dann eigentlich mal wieder die Bremsflüssigkeit dran, eventuell auch die Kühlflüssigkeit. Aber im Prinzip ist die Xchallenge gut in Schuss und wartet nur darauf, mal wieder etwas Staub aufzuwirbeln.

Kurzer Funktionscheck – Cockpit, Blinker und Licht funktionieren wie gehabt

Ausblick? Hmm…

So langsam ergeben sich die ersten kurzen und längeren Dienstreisen, segmentieren das Jahr in „vorher“ und „nachher“ oder in Urlaubsphasen und Präsenzphasen. Im Gegensatz zu letztem Jahr wird 2023 aus diversen Gründen keine mehrwöchige Reise drin sein. Irgendwann kam mir aber der wahnsinnig innovative Einfall, dass die Länge einer Motorradreise nie 1:1 umgerechnet wird. In gewisser Weise „bringen“ mehr Tage natürlich mehr „Erinnerung“, denn man kann weiter wegfahren, erlebt logischerweise mehr. Aber als „Ressource“, als gedanklicher „Safe Place“ oder ohne Achtsamkeitsgeschwafel: als etwas, an das man sich zwischendurch gerne erinnert? Da wiegt das Wochenende in Tschechien für mich fast genauso viel, wie drei Wochen Balkan und Italien. In diesem Sinne bin ich sehr angefixt, mir möglichst viele interesssante Ziele in einem gewissen Radius zu suchen. Freitag Nachmittag hin, Sonntag Nachmittag zurück. Noch einen Tag drangehängt und der Urlaub wird noch viel größer. Neben typischen Regionalfluchten („ich könnte einfach mal Thüringen oder Sachsen erkunden“, „ich könnte mal konsequent der Nase nach fahren, ohne Navi und Karte“) rückt da wieder mal Tschechien in den Fokus. Mir gefällt es jedes Mal etwas besser und, sofern man so eine Wertung aufmachen will, ist es mittlerweile mein Lieblingsreiseland. Konsequenterweise habe ich mir daher eine zweite Marco Polo Karte gekauft, denn das bisherige „Westböhmen“-Blatt in 1:200 000 reichte nur bis kurz hinter Prag. Jetzt kann ich das gesamte Land auf einer Papierkarte erkunden. Wie schon letztes Mal ergeben sich durch Computerspiele Anfahrpunkte. So blöd kommt mir das gar nicht mehr vor, seitdem ich weiß, wie viele von den Winnetou-Kulissen angelockt wurden… Zum einen würde ich nochmal die Gegend um Ústí nad Labem besuchen, durch die man sich im Zombie-Survivalspiel DayZ schlägt. Zum anderen habe ich mittlerweile das epische Werk Kingdom Come: Deliverance angefangen, das die Gegend rund um das Kloster Sasau im Jahre 1403 realistisch nachzeichnet. Mit „Mittelalter“ konnte man mich bislang jagen (erst recht wenn noch Fantasyelemente dazu kommen), aber ein YouTube-Kommentar zum Spiel schien mir nicht übertrieben: Es wäre (sinngemäß) die bestmögliche Zeitmaschine, um diese Zeit glaubwürdig und nachvollziehbar erlebbar zu machen. Ich bin noch lange nicht durch das Spiel durch, aber es hat mich neugierig genug gemacht um mir die durchaus noch heute sichtbaren Kirchen, Klöster und Straßenzüge anzuschauen. Und das in Verbindung mit Camping? Klingt für mich nach einer sehr gehaltvollen Flucht aus dem Alltag.

Viel Wald, viele Burgen, einsame Straßen, nette Menschen, wenig Touristen – Ahoj, Česká republika!

2 Gedanken zu “Logbuch # 1 / 2023

  1. Tschechien ist doch wie gemacht zum Dernasenachfahren! Morgens ein Blick auf die Karte, wo man ungefähr hin will und abends, wo man gelandet ist. 🙂
    Solang man sich vom wunderschönen Prag fernhält, stimmt auch „wenig Touristen“.

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