Nach A. und (i) zurück – Tag 4

  • Abschnitt: Palazzo – San Lorenzo – Palazzo – Marotta – Palazzo
  • Strecke: ca. 115 Kilometer
  • Fahrzeit: /
  • Motto / Idee des Tages: Die Xchallenge hat immer noch keinen sechsten Gang
  • Lied des Tages: Fanta 4 – Tag am Meer

Da der Kaffeevorrat in der Küche schon angebrochen und ein gutes Jahr alt ist, nehmen wir den Wachmacher frisch gemahlen, gepresst und aufgebrüht in einem Café ein. Wie überall in Italien sitzt auch hier schon um 9 die übliche Riege alter, gut angezogener Herren mit und ohne Hut (aber mindestens gekämmten Haaren), die Fremden und Motorrädern höchstens neugierige, aber niemals feindselige Blicke zuwerfen.

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Rush Hour in San Lorenzo in Campo

So ganz ohne Gepäck fährt es sich auch mal ganz angenehm, vor allem ist die Bewegungsfreiheit ungleich größer. Zurück im Dorf treffen wir die Nachbarn, die mich und mein Motorrad schon kennen, aber wahrscheinlich doch eher meinen Bruder gesehen haben. Trotzdem nett, denn vorher kannten wir uns durch die verschachtelte Bauweise wohl eher vom Hören, als vom Sehen. Ich nutze außerdem die Gelegenheit, um nochmal Wäsche zu waschen und die zwei Tage nach Bari zu planen. Wie sich schnell herausstellt, scheine ich bei beiden Tagen bei unter 270 Kilometer zu liegen, was mit der Erfahrung der letzten Tage relativ entspannt wird. Vor zwei Jahren hatte ich mich unglaublich übernommen, zusätzlich erschwert wurde die Tagestour auch noch durch gesperrte Straßen und mein Kartenmaterial.

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In dieser Gegend gibt es nur wenige langweilige Straßen

Im Gegensatz zum Kaffee unter den Arkaden, wo viele Masken und noch mehr Verordnungen zu sehen waren, sieht es am Strand aus wie immer. Da ich mangels Auto auf meine sonst hochgeschätzte Strandmuschel verzichten muss, gibt es ombrellone und spiaggine. Besonders clever und mir vorher nicht aufgefallen ist die vierspurige Aufteilung des Boulevards am Strand. Links Parkplätze für Autos, daneben eine normale Fahrspur für alles mit Motor, ein Streifen mit Parkplätzen für Zweiräder und dann eine Spur für Radl und Skater. An der Strandbar hole ich eine Cola, Corona-Bier war ebenfalls im Angebot. Als ich die Dose später wegschmeißen will, hilft mir ein torkelnder und sonnenbebrillter Oben-Ohne-Italiener bei der Mülltrennung, indem er mir die Dose abnimmt und sie in den Eimer für Glas einschmeißt. Danach quatscht er andere Leute an, bevor er sich wieder zu seinen Kumpels an den Tisch vor der Strandbar sitzt. Da stehen auch schon ein paar Bierflaschen. Forst, nicht Corona.

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Premium-Parkplatz am Strand, wäre auch Boxer-tauglich

Die Dusche ist nach dem Tag am Strand nicht ganz so schlimm wie gestern, auch wenn das Wasser vermutlich genauso kalt ist. In ein paar Wochen sollten wir aber einen elektrischen Boiler bekommen, in dessen Genuss ich aber wahrscheinlich erst nächstes Jahr kommen werde. Morgen muss ich dann mein Zeug zusammenpacken und versuchen, relativ früh wegzukommen. Über ganz Italien sollen morgen wohl immer wieder einzelne Regenfronten ziehen. Ich sollte meine Regensachen also nicht allzu tief in die Satteltaschen stopfen.

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Die lustigen Holzteile kennt man sonst von Hochzeiten und Schlagerpartys

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