Nach A. und via I. zurück – Tag 20

  • Abschnitt: Mezzolombardo – Freising
  • Strecke: 340 Kilometer
  • Fahrzeit: 09:00 bis 17:00 Uhr
  • Motto / Idee des Tages: Die seltsame Mischung aus Heim- und Fernweh am Ende des Urlaubs.
  • Lied des Tages: The War on Drugs – Under the Pressure

Den Abend in Mezzolombardo habe ich beim indischen Italiener oder italienischen Inder ausklingen lassen. Indische Vorspeise und Pizza war jedenfalls eine interessante Kombination. Eigentlich mag ich Südtirol sehr gerne, aber eine längere Zeit muss ich dort nicht sein, da es schon sehr überlaufen und (relativ) teuer ist.

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Handyfoto at it’s best

Beim Frühstück sehe ich nochmal die deutsche Familie, die auch Gast im Casa da Carmen ist. Sie stecken mich mit ihrer Aufbruchsstimmung an, was aber ganz gut ist. Als ich auf dem Moped sitze will das kleine Mädchen noch wissen, warum ich Handschuhe anziehe. Auf die Vermutung, dass mir sonst kalt wird (ihr Papa), sage ich, dass es dann weniger weh tut, wenn ich mal hinfalle. Pflichtbewusst fügt die Mama noch hinzu, dass das ja hoffentlich nicht passiert. Ich verabschiede mich und fahre Richtung Bozen.

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Die Felsen sehen im Morgen- und Abendlicht einfach schön aus

In Bozen nervt mich der Verkehr, ich bin aber relativ schnell durch und biege Richtung Penser Joch ab. Auf dem Weg dahin tanke ich nochmal an einer SB-Tankstelle blau eingefärbten Sprit und nehme mir vor, dieses Mal oben am Pass ein Foto am Schild zu machen.

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Auftanken (we can’t stop [in Austria], this is bat country)

Oben angekommen sehe ich viele geparkte Motorräder und deren Fahrer, nebst vor mir fahrenden Autos, die unentschlossen Fahren/Bremsen/Fahren/zum Abbiegen ansetzen/Fahren um einen Parkplatz zu finden. In Summe vergeht mir sofort die Lust hier anzuhalten. Ich weiß auch nicht, was ich an einem Samstag im August anderes erwartet habe. Auf der anderen Seite kommen mir viele Motorräder entgegen, oft in Pulks von fünf bis sieben, wovon wiederrum oft die Mehrzahl auf den Nachnamen GS hört. Aber auch viele Sportler und Naked Bikes sind dabei. Ich halte mich fahrerisch dementsprechend zurück und fahre über Sterzing Richtung Brenner.

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Ein kurzes Stück ohne andere Fahrzeuge

Auch in Österreich ist der Verkehr äußerst zäh, schadenfroh bemerke ich eine Verkehrskontrolle eines im Vorbeifahren nicht so einfach zu identifizierenden Mopeds. Es war mit seinen offensichtlich nachgerüsteten vier Tröten aufjedenfall laut, wie mir schon vorhin in Sterzing aufgefallen ist und vermutlich Gegenstand dieser Amtshandlung ist. Kurz nach der Grenze, wieder im Freistaat, mache ich eine kleine Pause. Es sind immer noch zwei Stunden bis zum geplanten Zwischenhalt im Café Hübner (so in Ordnung Raffi oder soll ich es noch blumiger beschreiben?). Beim Anblick meiner Reifen bilde ich mir ein, nochmal ein gutes Stück des prestigeträchtigen Angststreifens auf der Straße gelassen zu haben. Ich fahre auf der B11 am Walchensee vorbei und bereue es sofort. Ich kann es gar nicht verarbeiten, denn was ich da sehe ist auf so vielen Ebenen unmöglich. Einzelne Linksabbieger verursachen lange Staus und halb München scheint sich noch auf die wenige freie Fläche Wiese quetschen zu wollen. Nachdem sie irgendeine freie Fläche zum parken ihrer geleasten Rieseneimer gefunden haben. Dazu gesellt sich offensichtlicher Urlaubsverkehr Richtung Süden, der, warum auch immer, nicht auf der Autobahn ist. Zum Glück ist in meiner Richtung weniger Verkehr, aber auch hier legen einzelne Radlfahrer, bzw. eher übervorsichtige und nicht überholenswillige Autofahrer den Verkehr zwischendurch lahm. Unfassbar, da hätte ich als Anwohner auch die Schnauze voll. Nach Kochel am See wird es aber schnell besser, und ich erreiche endlich München, wo ich auf einen Kaffee und Keks halte.

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Radlparkplatz – ja eben

Ich erreiche Freising um kurz vor 5, packe die Taschen zum vorletzten Mal vom Motorrad und schmiere nochmal die Kette. Heute Abend bestellen wir Pizza. Was für ein Glück! Morgen Mittag werde ich dann zurück nach Stuttgart fahren. Komisch, diese letzten Urlaubstage.

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Unterm Himmel, weiß und blau

 

Ein Gedanke zu “Nach A. und via I. zurück – Tag 20

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