Nach A. und via I. zurück – Tag 10 und 11

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  • Motto / Idee des Tages: Ich liebe Geschichte
  • Lied des Tages: Texta – Rundherum

Lavrion, Lavrio oder Laurion war von Anfang an Ziel der Reise, da meine Frau und ihre Freundin Lydia hier ein vierwöchiges Praktikum absolvieren. Durch die Arbeitszeiten habe ich trotzdem viel Zeit zum entspannen und Buch lesen, aber auch, um mich endlich zu entscheiden, wie es weitergeht. Montenegro hat seine Corona-Maßnahmen fast täglich aktualisiert, viele Bestimmungen galten aber bis zum 22. Juli, weshalb ich mich spätestens nach diesem Stichtag festlegen wollte. Wer bis hierhin mitgelesen hat weiß auch, dass ich mich eigentlich schon früher entschieden habe. Ich nehme die Fähre zurück nach Italien. Gut möglich, dass zwischen Gesetzgebung und gelebter Praxis an den Grenzen ein großer Unterschied bleibt. Aber ich habe weder genug Zeit noch Lust, das zu umfahren oder zu riskieren:

  • Einreise in Montenegro via Albanien nur mit negativem Corona-Test
  • Einreise in Slowenien = 14 Tage Quarantäne (wegen Albanien / Montenegro)
  • Einreise nach Österreich für gewisse Staaten ebenfalls nur mit negativem Corona-Test (darunter Albanien und Montenegro)
  • Auch wenn kein es kein Reiseverbot ist, besteht nach wie vor eine Reisewarnung, was in vielen Fällen Probleme machen könnte, zum anderen müsste / sollte (?) ich theoretisch zwei Wochen in Quarantäne
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Rot hin, Gelb zurück – Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Nachdem das geklärt war, hatte ich außerdem Zeit, mir etwas Kultur zu gönnen. Ihr Alter sieht man den Überresten des antiken Griechenland oft nicht an. Ohne die Schilder sehen die Mauerreste so aus, als hätte sie jemand vor fünf oder 50 oder 200 Jahren da abgelegt und sich danach nicht mehr darum gekümmert. Für größere Überreste wie Amphitheater und Tempel gilt das natürlich weniger. Trotzdem spannend und den Fußmarsch wert, wenn man schon mal da ist…

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Guter Platz aber wenig Programm heute

Am Abend versuchte ich mich daran, aus griechischem Supermarktbrot Semmelknödel für eine Pilz-Tomatensauce zu kochen. Es ging besser als gedacht, nach viel geschmeckt haben die Knödel aber trotzdem nicht. Die Kombination könnte aber eine gute Alternative zur Pilz-Schmandsauce sein, die ich sonst dazu mache.

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Mit zwei Herdplatten und wenig Platz kenne ich mich ja aus

Am Tag 11 der Reise fahre ich ans südliche Ende der Attika, wo die Reste des Poseidon-Tempels (oder eines Tempels, vermutlich gab es mehrere) stehen, nebst Überresten einer alten Hafenfestung. Ich freue mich, endlich eine griechische Tempelruine wie aus dem Bilderbuch live zu sehen.

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Mit 10 Euro darf man auch näher kommen

Da der Tempel dann aber doch umzäunt ist, kommt man trotzdem nicht allzu nah dran. Interessanter finde ich daher fast die Ausgrabung einer kleinen Reihensiedlung, von der noch die Grundrisse erhalten sind. Kurz versuche ich mir vorzustellen, wie es an dieser Stelle so vor 2400 Jahren ausgesehen hat. Es gelingt mir nicht wirklich und ich frage mich kurz, warum ich nie überlegt habe, Archäologie zu studieren. Aber das lag vermutlich an meinem Fachabitur.

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Auch nett

Etwas weiter unten stehen noch Überreste der Festungsmauer und eine Illustration zeigt, wie der Hügel mit Garnison, Dock und Wohnquartieren ausgesehen haben könnte. Oben am Tempel gibt es dann noch etwas anderes zu sehen, das es bei uns nicht zu sehen gibt, die anderen Besucher aber nicht interessiert: ein paar Chukarhühner und zwei Küken, die neugierig auf mich zugewackelt kommen.

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Chukarhuhn und Küken

Viel mehr gibt es an dieser Stelle auch nicht zu sehen, denn das tourimäßig wirkende Restaurant am Eingangsbereich möchte ich mir nicht geben. Dafür entdecke ich am Parkplatz eine F 650 GS Dakar (quasi der Vorgänger meines ersten Mopeds) und meine G 650 muss kurz für ein Familienfoto posieren. Danach fahre ich zurück und nutze das gepäcklose Dasein und tanke auf.

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Rotax-Einzylindertreff

Durch die gesamte Planänderung bleibe ich noch eine Nacht länger hier und fahre erst am Samstag weiter, nach Delfi. Vielleicht finde ich dort noch Zeit um mir ein paar weitere alte Sachen anzuschauen.

2 Gedanken zu “Nach A. und via I. zurück – Tag 10 und 11

  1. Lieber Ferdi,
    toller Reisebericht, richtig gut. Vor Jahren war ich mal mit der alten CB 500 Four, die ja etz in der Werkstatt stehen müsste, in Griechenland. Damlas über die Küstenstraße . . .
    Schöne Grüße und viel Spaß Rolo

    • Die cb 500 steht tatsächlich in der Werkstatt. Ziemlich restauriert aber wartet noch auf den Motor. Der is grad zerlegt und kriegt neue simmeringe und Lager. Dann isser wieder fit für Griechenland 🤩

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