Kreuzfahrt in die Eifel
Eine besondere Arbeitswoche führte mich in die Eifel. An Bord eines Tourendampfers. Oder Sporttourer? Oder Crossover? Egal, den Test dazu gibt es bald in der Motorrad zu lesen… Viele Kilometer in brütender Hitze lehrten mich einige Lektionen:

Reisedampfer
- Scheiben und Windschutz? Nix für mich, egal wie hoch und einstellbar
- Auch Tourer-Sitzbänke werden irgendwann unangenehm
- Koffer sind überbewertet
- Lieber 150 Kilo als 150 PS (sinngemäß)
Spaß gemacht hat es natürlich trotzdem. Auch dank der Testcrew und Fotograf Volker, ein Ruhrpott-Original wie er in meinem persönlichen Buche steht. Die Gegend ist tatsächlich, ob nun unterschätzt oder nicht, eine Empfehlung wert. Hätte ich nicht das Ortsschild gesehen, hätte ich dank der Steinhäuser oft gedacht ich bin in England gelandet. Und was nicht aus Stein war, bestand aus Fachwerk. Sehr kurvig, sehr abwechslungsreiche Landschaft und teilweise ein grandioser Weitblick. Der Rückweg führte über die Fähre nach Linz am Rhein, Remagen und an der Nordschleife vorbei. Kannte ich bis jetzt nur von der Playstation. Sorry für die schlechte Bildqualität… die Handykamera stößt schon im Idealfall an ihre Grenzen.
Erlebnis Einkaufen
Oder auch: Die Wiederentdeckung der analogen Normalität. Denn wenn man außer Lebensmitteln und Schuhen eigentlich alles online bestellt, grenzt der Einkauf im Einzelhandel schon fast an einer neuen Erfahrung. Um die Kühlwasser-Thematik abzuschließen, fehlte mir noch die entsprechende Menge der bunten Brühe. Fiel mir natürlich erst am Abend ein, kurz bevor ich das Zeug wechseln wollte. Im Kopf begann bereits die Kalkulation, wann das Paket denn eintreffen würde. Bis mir klar wurde, dass zwei Straßen weiter eine große Louis-Filiale ist.
Nach Feierabend betrat ich den selbsternannten Giga Store. Und bekam rechtzeitig mit, dass Taschen und Rucksäcke in die Schließfächer beim Eingang sollen. Zumindest rechtzeitig genug, um noch halbwegs souverän wirkend nach Kleingeld zu suchen. Ich fand mich schnell zurecht und noch viel mehr Sachen, die ich mir zu späterer Gelegenheit mal anschauen könnte. Shopping ist halt irgendwie doch immer gleich.
Der nächste Schritt meines persönlichen Öko-Feldzugs war, mein Amazon-Prime-Konto zu kündigen. Und wenn möglich, kaufe ich nun (wieder) im Laden. Auch wenn ich mich schon fast dafür schäme, das als neue, tolle Erfahrung zu sehen. Aber so ist das halt heutzutage, wenn Bücher (ohne E und Book) für ihre Haptik gekauft werden.
Why we ride
Die Liste* der gefahrenen Motorräder wird länger und länger. Ab und zu reichen da schon wenige Meter, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Endlich mal den tollen Triumph-Triple fahren und hören? Check. Das hemdsärmelige Ducati-Dasein erleben? Certo. Den urigsten Eindruck hinterließ letztens aber eine besondere Maschine. Trotz moderner Technik vermittelte sie mir sofort ein merkwürdiges Gefühl, wie sich Motorradfahren früher angefühlt haben muss. Auf der schönen Sitzbank polterte ich über erst über einen Kiesweg, später über ein asphaltiertes Flickenwerk. Mit Motorradfahren von früher hatte das natürlich nur noch wenig zu tun. Zu viel Elektronik, zu einfache Bedienung, zu sichere Kleidung.
Aber entspannt durch kleine Dörfer rollen, das Kippmoment beim Gasgeben spüren und jede Kurve als kleine Herausforderung begreifen: Ein zeitloses Vergnügen. Das I-Düpferl ist die klare Optik. Vorne: Scheinwerfer. Oben: Tank. Unten: Motor. Hinten: Antrieb. Zusammengefasst: Die Essenz des Motorradfahrens. Für jeden begreifbar. Erlebbar mit (fast) jedem Motorrad, für mich stellvertretend mit der R NineT Scrambler.

NineT Scrambler