Ein Thema, das mich seit dem Kauf der XChallenge beschäftigte waren vernünftige Handprotektoren. Bestellt war schnell, die Lieferung lies jedoch auf sich warten. Bis meine bis dato favorisierten Schützer von Touratech bis September nicht lieferbar waren… Überarbeitete Version des ursprünglichen Beitrags. Mittlerweile ist auch die GS mit den bewährten Teilen ausgestattet.

Seit mittlerweile drei Jahren im Einsatz
Es blieben also wenige Optionen, vor allem da die ligurische Grenzkammstraße immer näher kam. Zumindest das Abreisedatum.
- Die OEM-BMW Handschutzbügel. In ähnlicher Form kann man sie heute noch für F800GS bestellen. Mit Metallbügel relativ robust, gefielen sie mir dennoch nicht. Ob mit oder ohne Plastikschutz, den ich noch dazu hätte bestellen müssen.
- Acerbis: Multiplo sollen wohl passen, gefielen mir aber nicht. Ich bestellte ein Universal-Kit der beliebten Rally-Brush-Variante ohne Metallstrebe. Hätte links gepasst, rechts waren die Bremsleitungen im Weg. Betrifft fairerweise nur die ABS-Variante der XChallenge. Beim Schwestermodell XCountry hat BMW die Leitungen etwas eleganter verlegt. Ohne ABS sollten sie so oder so passen.
- SW-Motech (bzw. Barkbusters): sehr guter Schutz mit massiver Alu-Schiene, diese hatte ich bereits an der Sertao verbaut. Wollten mir aber sowohl farblich (schwarz) als auch vom Design her nicht mehr gefallen…
Ein weiteres Luxusproblem war im Anmarsch, bis ich über den Tellerand schaute und „echte“ Barkbusters im AdvSpec Online-Shop entdeckte. Kosteten fast genauso viel wie bei SW-Motech, waren aber in schönem Weiß lieferbar. Besonderer Bonus: Der klassische, separat zu bestellende VPS Plastikschutz enthält für kältere Tage kleine, schwarze Spoiler, die einfach angeschraubt werden können. Aber am wichtigsten: Sie passen!

Muss einzeln bestellt werden. Dafür kosten Ersatzschalen aber nicht viel.
Dem Montagekit liegen zahlreiche Teile bei, die auch bei Lenkern ohne Gewinde passen sollten. Das war bei der XChallenge jedoch nicht erforderlich. Eine Ausnahme waren zwei Muttern, die den Abstand der Metallbügel zum Kupplungs- bzw. Bremshebel etwas erhöhen. Gemäß der relativ idiotensicheren Anleitung sollten erstmal die Leichtmetall-Schützer montiert werden. Etwas fummelig wird es hinter der kleinen Cockpitscheibe teilweise trotzdem. Mit locker angezogenen Schrauben hat man etwas mehr Spielraum bei der Montage. Wichtig ist die Freigängigkeit aller Hebel und Kabel. Den Bildern könnt Ihr entnehmen, wie ich das links und rechts gelöst habe.
Wenn alles ohne Gewalt und Spannung zusammenpasst, können alle Schrauben festgezogen werden. Ein kurzer Blick von vorne lässt erkennen, ob die Schützer (und die dahinter liegenden Hebel) halbwegs symmetrisch ausgerichtet sind. Die Plastikschalen werden mit je zwei beiliegenden schwarzen Schrauben an die Metallschienen angeschraubt. Gefällt mir besser als die SW-Motech Lösung, bei der die Schalen mit Haltern aus Plastik (die vom Anschauen schon fast brechen) von hinten angeschraubt werden.

Made in Australia.
An dieser Stelle könnten die vorher angesprochenen Spoiler angeschraubt werden. Das hebe ich mir jedoch für Oktober / November auf, dann können die Barkbusters zeigen wie sie mit den Heizgriffen harmonieren. Damit ist meine XChallenge nun komplett und so, wie ich sie haben möchte. Naja, zumindest fast. Denn ich warte immer noch auf ein Paket aus Baden-Württemberg. Und es ist kein Paket von Touratech…

Vielleicht erst auf den zweiten Blick als Nachrüst-Handschütz erkennbar
An der GS waren lange die Standard-Handschützer (relativ dünner Kunststoff) montiert, doch da der Teilemarkt auch immer kleiner wird, habe ich nochmal ein Set in Schwarz bestellt. Das passt nicht nur am besten zu meiner GS, auch der Schriftzug fällt deutlich weniger ins Auge. Da das Set auch für andere Motorräder passt, ist auch hier das genaue Studium der Anleitung Pflicht. Nicht alle mitgelieferten Teile sollen auch dran. Nach einer guten halben Stunde war die Sache erledigt, hier sogar mit den mitgelieferten zusätzlichen Windabweisern, die sich in zwei Stufen an die Hauptschale schrauben lassen. Auch ohne Fahrversuch im Winter gehe ich davon aus, dass der Windschutz ungefähr den BMW-Schalen entspricht.
Auch hier habe ich versucht, den Alu-„Backbone“ nicht allzu fest zu fixieren. Damit kann das ganze Geraffel nach dem ersten Bodenkontakt nach oben wegrutschen und reduziert die Kräfte auf den Lenker. So war es zumindest bei meiner 650 GS, an der ich von SW-Motech vertriebene Barkbusters montiert hatte. Der Lenker war danach nicht mehr ganz symmetrisch. An meiner Xchallenge haben sich die Schützer bis dato bewährt, auch wenn ich mich nicht an viele Stürze erinnere. Ein Sturz vom Kipp-Anhänger auf Asphalt (…) hinterließ jedenfalls nicht mehr als leichte Kratzspuren. Trotz dieser Erfahrungen sei gesagt, dass auch Plastik-Handschützer ihren Zweck sehr gut erfüllen können. Gerade Nachrüstschützer wie etwa von Acerbis sind wesentlich dicker als alles, was so ab Werk montiert wird. Viele argumentieren auch mit der höheren Verletzungsgefahr durch die Alu-Schützer. Wie so vieles ist das wohl auch eine Glaubensfrage. Ich denke, die Hersteller wissen schon was sie tun.