Es geht voran. Dank vieler helfender Hände und eines wieder einsetzenden Schwungs, die flotte Biene endlich auf die Straße zu kriegen. In diesem Teil: große Kleinigkeiten und eine neue (man könnte sagen: weniger perfektionistische) Liste.

Ein wesentlicher Baustein, den ich seit Beginn dieses „Projekts“ bewusst nach hinten geschoben habe, waren neue Reifen. Ein Thema, das so seine Tücken hat und einige gesondere „Produktionsnotizen“ wert ist:
- Die erste Duke (von 1994 bis 1999) hat noch keine Rundum-Sorglos-Zulassung der EU, sondern fix eingetragene Reifen: Michelin TX 15 und 25, also Reifen, die es seit gut 20 Jahren nicht mehr gibt.
- Damit kommt das Reifenfreigabenthema, das vor ein paar Jahren große Wellen geschlagen hat, hier zum tragen. Mit einer Herstellerfreigabe (bzw. Empfehlung) sollte es aber wohl kein Thema sein, den ersten neuen TÜV zu bestehen. Hoffe ich.
- Die Duke hat sowohl einen 150er, als auch einen 160er-Hinterreifen eingetragen. Auch das ist ein Punkt, den man, neutral gesagt, bei der Zulassung beachten sollte. Ich muss mich nochmal einlesen und Skandale von am Ende nur halb so wilden Fakten trennen. Wenn möglich, würde ich wieder beide Größen eintragen lassen.
- Nächstes Problem: Die erste Duke taucht in den Listen vieler Reifenhersteller gar nicht (mehr) auf. Und wenn, dann in der Regel nur mit 160er-Hinterreifen.
- Obenstehende Punkte und die Empfehlung eines Supermoto-affinen Kollegen haben dazu geführt, dass ich nun den Conti Attack SM Evo bestellt habe. Der hat eine Freigabe und ist einer der wenigen, der als 150er-Hinterreifen verfügbar und freigegeben ist.
- Ich war versucht, ein kernigeres Profil (von Heidenau K73 z. B. oder Dunlop Mutant) zu bestellen, habe mich aber für die bessere Straßenperformance entschieden.
Mithilfe des Benutzerhandbuchs, das seinen Namen noch verdient, waren beide Räder schnell abgebaut und werden bei der Gelegenheit maschinell gereinigt. Dazu wollte ich ursprünglich den Kettensatz tauschen. Bei einer Laufleistung von 11 000 Kilometern habe ich das jedoch hinten angestellt. Flugrost entfernen, Kette schmieren und fertig.

Nächster Punkt: Der Krümmer, der weniger mir, aber Motorradumbau-Perfektionist Schorsch zunehmend ein Dorn im Auge war. Mit WD40, gezielten Schlägen mit dem Gummihammer, einer viel zu großen Zahl angesetzter Ringschlüssel und vereinten Kräften hatten wir den Krümmer irgendwann transportbereit. Bei der Gelegenheit konnten wir nebenbei ein paar durchgerostete Schrauben ersetzen. Etwas, das schon beim Tausch des Thermostats auffiel.

Apropos rostige Schrauben: Auch der Batteriehalter war so ein Teil, das nun seit rund zwei Jahren in der Kiste vor sich hin oxidierte und dessen Existenz ich schon vergessen hatte. Bis mir das leicht rostige Gewinde oberhalb der Batterie auffiel. Die Schraube war dafür komplett braun und landete im Schrott, das Halteblech hat Patina, aber ist ok. Mit einer neuen Schraube ist die Batterie jetzt jedenfalls wieder gut angeschnallt. Hätte ich auch einfach vergessen können.

Zuletzt ersetzten wir den Bremslichtschalter der Hinterradbremse. Nicht gerade Plug & Play, aber die zwei bzw. vier Drähte waren mit zwei Lötverbindern und Schrumpfschläuchen schnell und sauber auf Maß. In der Hoffnung, so bald nicht mehr ran zu müssen, setzten wir am Ende noch den Tank auf und verschraubten ihn zum ersten Mal seit 2021 wieder am Rahmen.
Wie sonst an dieser Stelle die (neue) Übersicht:
- Was wir bis jetzt erledigt haben:
- Kleinkram (Motorrad gewaschen, Kabelverbinder ersetzt, Lichter und Kontrolllampen überprüft)
- Motoröl und Filter gewechselt
- Vergaser im Ultraschallbad gereinigt
- Luftfilter gewechselt
- Kühlflüssigkeit gewechselt
- Ablagerungen im Kühlsystem entfernt
- Kühlerdeckel ersetzt
- Thermostat ersetzt
- Hintere Bremsleitung aus Gummi gegen Stahlflex getauscht
- Bremsflüssigkeit gewechselt
- Zündkerze überprüft
- Hupe ersetzt
- Batterie ersetzt
- Bremslichtschalter ersetzt
- Bremsbeläge vorne ersetzt
- Kickstarthebel ersetzt
- Was noch gemacht werden muss:
- Motorrad mal länger laufen lassen
- Leerlaufdrehzahl runterbekommen
- Kühlsystem checken (korrekter Füllstand + Undichtigkeiten)
- Reifenwechsel (inkl. Schläuche)
- Hebelspiel überprüfen
- Radlager und Lenkkopflager nochmal überprüfen
- Was (altersbedingt) bald gemacht werden sollte:
- Bremsflüssigkeit wechseln, wäre 2024 eh fällig
- Motoröl und Filter deutlich vor dem richtigen Intervall (5000 km) wechseln
- Gabelöl wechseln
- Federbeinservice
- Bremsbeläge hinten tauschen (vorn neu, Ersatzpads für hinten zu dick)
- Kettensatz wechseln